Nahrungsergänzung – Kampf gegen Mangelernährung in Indien

Vicente Ferrer Stiftung, Berlin

In der Region Srisailam, Bundesstaat Andhra Pradesh, Indien, lebt die ethnische Gruppe der Chenchu, die sogenannten Waldmenschen. Der Rückgang der Waldflächen in den letzten Jahren hat zu einer verstärkten Vertreibung und Migration der Chenchu geführt. Heute zählt diese ethnische Gruppe zu den am stärksten benachteiligten sozialen Gemeinschaften in Andhra Pradesh. Viele Chenchu leiden unter Unterernährung, fehlender Gesundheitsversorgung und Zugang zu Bildung sowie sozialer Ablehnung und Diskriminierung. Arme Familien haben kaum den Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln und vielen Familien fehlt das Wissen über gesunde Ernährung und den Zusammenhang von Mangelernährung und chronischen Krankheiten.

Ca. jedes dritte Kind in der Altersgruppe von ein bis fünf Jahren in Andrha Pradesh ist unterernährt. Die Kinder leiden oft an Protein- und Kalorienmangel. Dadurch erhöht sich das Risiko dieser Kinder lebensbedrohlich zu erkranken. Viele Eltern arbeiten als Lohn- oder Wanderarbeiter auf Plantagen von Großgrundbesitzern. Ihr spärlicher Lohn reicht oft nur für den Kauf von sättigendem Reis und Gewürzen. Der Reis stillt den Hunger, deckt aber nicht die nötigen Nährstoffe.

Um die Mangel- und Unterernährung bei Kleinkindern im Alter von 1 bis 5 Jahren zu stoppen und die Kindersterblichkeit zu senken, kaufen Gesundheitsberaterinnen der Vicente Ferrer Stiftung in Indien vor Ort in Koordination mit dem Direktor des Sektors Gesundheit ein. Im Rahmen des Projektes verteilen die Gesundheitsberaterinnen zwei Mal pro Woche ein gekochtes Ei und Bohnenpaste sowie sechs Mal wöchentlich ein nahrhaftes Getränk aus Ragipulver mit Jaggery, einer Art Zucker, an die Kinder.

Das Projekt hat eine unmittelbare Wirkung auf die Gesundheit der betroffenen Kinder. Der Gesundheitszustand wird verbessert und die Kindersterblichkeitsrate reduziert. Die Karl Bröcker Stiftung unterstützt das Projekt finanziell.

www.vf.stiftung.de

Bildquelle: alle Fotos von Vicente Ferrer Stiftung